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Alle anzeigenDas Tagebuch der Anne Frank hat die Welt nach dem Holocaust aufgerüttelt. Die Chronik von 735 Tagen Alltag, Angst und Hunger für acht Jüdinnen und Juden im Amsterdamer Versteck vor den Nationalsozialisten ist inzwischen weltberühmt. Was die Familie Frank und die Verbreitung des Tagebuchs mit der Schweiz verbindet, ist hingegen wenig bekannt.
Edith, Margot, Anne Frank und vier weitere Versteckte überlebten die Konzentrationslager nicht. Einzig Otto Frank blieb am Leben und kehrte 1945 aus Auschwitz zurück. Als Staatenloser liess er sich schliesslich in der Schweiz nieder. Von hier aus machte er das Vermächtnis seiner Tochter Anne der ganzen Welt bekannt. Ihre Tagebücher sind ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit und Toleranz und Teil der Weltliteratur geworden.
Die Geschichte der Familie Frank steht stellvertretend für das Schicksal von unzähligen jüdischen Familien während des Zweiten Weltkriegs: Auswanderung, Flucht, Deportation, Ermordung. Die Erinnerung an den Holocaust ist Mitte der 1990er-Jahre zunehmend wichtiger geworden. Die Ausstellung verknüpft die Flucht der Familie von Anne Frank nach Amsterdam mit jener ihrer Verwandten im Basler Exil. Die parallel entwickelten Geschichten der beiden Familienzweige zur Zeit des Zweiten Weltkriegs schärft den Blick für die spezifischen Bedrohungen von Jüdinnen und Juden in zwei europäischen Kleinstaaten.
Zentral präsentiert die Ausstellung das faksimilierte Tagebuch von Anne Frank und baut auf ihren Erzählungen auf. Sie vermittelt Entstehungsbedingungen der Texte und schaut auf deren Wirkungsgeschichte. Anhand von Objekten, Fotos und Dokumenten gibt die Ausstellung Einblicke in das Leben der Familie. Dank einer Kooperation mit dem Anne Frank Fonds Basel und dem Familie Frank Zentrum Frankfurt, das die Familienarchive vereint, entfaltet die Ausstellung ein authentisches Narrativ und eröffnet darüber einen alltagsgeschichtlichen Blick, auch auf die Flüchtlingspolitik und die Flüchtlingshilfe in der Schweiz während dem Zweiten Weltkrieg.