Das zweite Leben der Dinge

Stein, Metall, Plastik

Ausstellung | accessibility.time_to

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Ausstellung

Die Wegwerf- und Konsumgesellschaft ist ein junges Phänomen in der Geschichte der Menschheit. Knappheit und Mangel bestimmten früher den Umgang mit Materialien und Gegenständen. Bis zur industriellen Revolution im späten 18. Jahrhundert war es üblich, Kleidung weiterzugeben, Werkzeuge zu reparieren, Baumaterial weiterzuverwenden, Bronzegegenstände einzuschmelzen und neu zu formen oder Glasgefässe wiederzuverwerten. Ob aus Stoff, Metall, Stein oder Glas – für alle möglichen Dinge war ein zweites, drittes oder gar unendliches Leben vorgesehen. Die Ausstellung wirft einen Blick auf vergangene und heutige Methoden der Kreislaufwirtschaft. Objekte von der Steinzeit bis zur Gegenwart zeigen, wie ihre Geschichte das Bewusstsein für den Wert der Dinge schärfen kann.

Führungen

So 22.12.2024

11:00 – 12:00 Uhr

Führung

Das zweite Leben der Dinge

So 26.1.2025

11:00 – 12:00 Uhr

Führung

Das zweite Leben der Dinge

So 9.2.2025

11:00 – 12:00 Uhr

Führung

Das zweite Leben der Dinge

So 9.3.2025

11:00 – 12:00 Uhr

Führung

Das zweite Leben der Dinge

So 27.4.2025

11:00 – 12:00 Uhr

Führung

Das zweite Leben der Dinge

Mi 15.1.2025

14:00 – 15:00 Uhr

Führung

Das zweite Leben der Dinge

Mi 19.3.2025

14:00 – 15:00 Uhr

Führung

Das zweite Leben der Dinge

Mi 16.4.2025

14:00 – 15:00 Uhr

Führung

Das zweite Leben der Dinge

Das zweite Leben der Dinge – Überblicksführung

Private Gruppenführung

Das System der Kreislaufwirtschaft ist keine moderne Erfindung. Im Ausstellungsrundgang wird anhand von Beispielen verdeutlicht, wie die Menschen schon früher Gegenstände umgenutzt, repariert oder wiederverwertet haben. Wie kann ein sorgsamer Umgang mit Ressourcen gepflegt werden? Welches Potenzial steckt in der Kreislaufwirtschaft? Die Teilnehmenden hinterfragen die heutige Wegwerfgesellschaft und machen sich mit Gegenentwürfen vertraut.

Führung: 1 Stunde

Führungen für private Gruppen sind auf Anfrage auch ausserhalb der Öffnungszeiten (Aufpreis) möglich.

Anmeldung:  

2 Wochen im Voraus, massgeschneiderte Angebote inkl. Apéro auf Anfrage möglich

jetzt online anmelden

Gruppengrösse:  

max. 25 Personen pro Führung.

Kosten:  

CHF 120 pro Führung, zuzüglich reduzierter Eintritt von 10 CHF pro Person.
Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre Eintritt frei.

accessibility.sr-only.person_card_info Reservationsdesk

+41 41 819 60 10 forumschwyz@nationalmuseum.ch

Veranstaltungen

Familien

Schulen

Gesucht! Reparierte, umfunktionierte oder aufgewertete Dinge

Aus alten Gläsern gefertigte Lampe in einem Restaurant in Newcastle.

Aus alten Gläsern gefertigte Lampe in einem Restaurant in Newcastle.

Für die Ausstellung «Das zweite Leben der Dinge. Stein, Metall, Plastik» im Forum Schweizer Geschichte Schwyz suchen wir Ihre kreativ reparierten, durch Upcycling aufgewerteten oder zu etwas Neuem umgearbeiteten, persönlichen Alltagsgegenstände. Schicken Sie uns ein Foto von einem Gegenstand, dem Sie auf diese Weise ein zweites Leben gegeben haben, zusammen mit einem kurzen, erklärenden Satz. Die eingeschickten Fotos werden anonym in einer digitalen Vitrine in der Ausstellung gezeigt.

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Blogbeiträge zum Thema

Medien

Das zweite Leben der Dinge. Stein, Metall, Plastik

Forum Schweizer Geschichte Schwyz | 7.12.2024 - 27.4.2025
publiziert am 3.12.2024

Nach erfolgreicher Präsentation im Landesmuseum Zürich zeigt nun das Forum Schweizer Geschichte Schwyz eine faszinierende Ausstellung über die Methoden der Kreislaufwirtschaft − von der Steinzeit bis in die Gegenwart.

Obwohl der Begriff relativ jung ist, gibt es die Kreislaufwirtschaft schon seit Beginn der Menschheitsgeschichte. Auch unsere Vorfahren haben Abfall produziert und die Umwelt verschmutzt. Vor der heutigen Wegwerf- und Konsumgesellschaft be­stimmten aber Mangel und Knappheit, wie mit Gegenständen und Ressourcen umgegangen wurde. Wo immer möglich, wurde recycelt, repariert, umgearbeitet oder weiterverwendet.

Die Ausstellung präsentiert eindrückliche Objekte, die geflickt, wiederverwendet und über Generationen hinweg geschätzt wurden. Sie schärft damit das Bewusst­sein für den Wert eines zweiten Lebens der Dinge − ein Thema, das gerade heute wieder höchst aktu­ell ist.

Die Ausstel­lung zeigt, wie Menschen Ressour­cen von der Steinzeit bis in die Moderne clever nutzten: Lochaxtfragmente, die sekundär als Beilklinge oder Klopfstein Verwendung fanden, das Metalllager einer eisenzeitlichen Bronzewerkstatt oder eine Wiege aus dem 17. Jahrhundert, die über Generatio­nen in der Zürcher Grossfamilie Waser weitergegeben wurde.

Besonders interessant ist der Umgang mit Textilien vor der industriellen Massenproduk­tion: So gaben Hausherren getragene Kleider erst an ihre Angestellte weiter, danach nutze man die Textilien als Lumpen für die Papierproduktion. Ebenso erhielt kostbare Kleidung von Adligen eine neue Funktion: als liturgischen Gewändern oder Altartücher in Kirchen und Klöstern.

Während früher die Ressourcenknappheit der Antrieb für innovative Wiederverwendung war, zwingen uns heute Überproduktion und Umweltbelastung zum Umdenken. Moderne Technologien bieten dabei neue Chancen: Vom internetbasierten Tausch gebrauchter Gegenstände bis zum kreativen Upcycling in der zeitgenössischen Mode.

Die Ausstellung selbst setzt ein Zeichen für Nachhaltigkeit: Viele ihrer Bauelemente stammen aus vergangenen Ausstellungen oder werden in künftigen wiederverwendet. Sie ist vom 7. Dezember 2024 bis 27. April 2025 im Forum Schweizer Geschichte Schwyz zu sehen.

Bilder

Das zweite Leben der Dinge. Stein, Metall, Plastik

Blick in die Ausstellung

Schweizerisches Nationalmuseum

Das zweite Leben der Dinge. Stein, Metall, Plastik

Blick in die Ausstellung

Schweizerisches Nationalmuseum

Das zweite Leben der Dinge. Stein, Metall, Plastik

Blick in die Ausstellung

Schweizerisches Nationalmuseum

Das zweite Leben der Dinge. Stein, Metall, Plastik

Blick in die Ausstellung

Schweizerisches Nationalmuseum

Das zweite Leben der Dinge. Stein, Metall, Plastik

Blick in die Ausstellung

Schweizerisches Nationalmuseum

Teller

Dieser mittig auseinandergebrochene Keramikteller wurde mittels Metallklammern geflickt. Zunächst bohrte man Löcher, um die Klammern anzubringen. Danach konnten Löcher und Risse mit Kitt abgedichtet werden. Auf ähnlich Weise wurden Keramikgefässe schon in prähistorischer Zeit repariert. Langnau im Emmental BE, um 1800-1830.

Schweizerisches Nationalmuseum

Venusstatuette

Skulpturen wie diese schmückten einst private Villen. Möglicherweise ging sie kaputt oder entsprach nicht mehr dem Geschmack des Hausherrn. Sie endet als Baumaterial in den Mauern des spätrömischen Kastells von Augusta Raurica. Kaiseraugst AG, 200–260 n. Chr., Kalkstein.

Museum Augusta Raurica, Augst

Feierabendarbeiten

Innenansicht einer Bauernstube am Abend: Um den Familientisch versammelt sind mehrere Personen mit typischen Feierabendarbeiten beschäftigt. Zwei Frauen führen Handarbeiten aus: Eine näht, die andere spinnt Garn. Zwei Männer sind am Reparieren von Werkzeug: Neue Holzzinken für einen Rechen werden geschnitzt und eingesetzt. Druckgrafik, wohl Jakob Kaiser, wohl Luzern LU, um 1850.

Schweizerisches Nationalmuseum

Krisenzeiten

Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs wird so viel wie möglich wiederverwendet. Vor allem Frauenorganisationen leisten einen grossen Beitrag beim Sammeln von verwertbaren Materialien. Frauen der Zürcher Frauenzentrale bei der Sammelaktion für kinderreiche Familien, Zürich, 1943.

Schweizerisches Nationalmuseum / ASL

Angelhaken

Ein nicht ganz gewöhnlicher Angelhaken: Der vasenförmige Zierkopf verrät, dass er einst eine Gewandnadel war. Solche Nadeln dienen in der Bronzezeit als Schmuck und fixieren Mäntel, Umhänge oder andere lose Kleidungsstücke. Zürich-Alpenquai, um 900 v. Chr.

Schweizerisches Nationalmuseum

Bewegliche Skulpturen

Der Schweizer Künstler Jean Tinguely sammelt Dinge auf Schrottplätzen und Müllhalden und konstruiert daraus seine von Dada inspirierte Kunst. Die meisten seiner Skulpturen enthalten einen Elektromotor, damit sie sich bewegen und – als ein wesentliches Element seiner Kunst – auch Geräusche hervorbringen. Heureka, Skulptur aus Eisenschrott, Jean Tinguely (1925-1991), Zürich, 1963-1964, Fotografie.

Schweizerisches Nationalmuseum

Abfälle sammeln

Im Auftrag des «Bureaus für Altstoffwirtschaft» gestaltet der Grafiker Hans Anton Tomamichel (1899-1984) Informationstafeln. Er zeigt anhand von Zinntuben, Konservenbüchsen, Stoff und Knochen, welch grosse Mengen der jeweiligen Rohstoffe vor dem Krieg noch im Abfall landen und nun gesammelt werden sollen. «Altstoffe und Abfälle sammeln», Entwurf, Hans Anton Tomamichel, 1939/40.

Schweizerisches Nationalmuseum

Tagesdecke

Dieses Tagesdeckenfragment mit drei übereinanderliegenden Stoffschichten zeugt von äusserst sparsamen Zeiten, in denen man trotz Modebewusstsein nichts wegwirft. Es versteht sich von selbst, dass man solche Decken mit Stoffresten flickt und diese nach erneutem Verschleiss auch weitere Male übernäht. Fragment einer Decke, Indien und Frankreich, diverse Manufakturen, 18./19. Jahrhundert, Baumwolldruck, Indienne.

Schweizerisches Nationalmuseum

Uniformierte

Dass auch Uniformen geflickt werden, zeigt eine Darstellung des 3. Schweizer Regiments während der Napoleonischen Kriege: Der Offizier im Marschtenue rechts im Bild trägt eine graue, abgetragene Hose mit Flicken im Schritt und an den Knien. Sein Rock ist ausgebleicht. Handzeichnung, um 1808.

Schweizerisches Nationalmuseum

Das zweite Leben der Dinge. Stein, Metall, Plastik

Keyvisual der Ausstellung

Schweizerisches Nationalmuseum

Pressekontakt Forum Schweizer Geschichte Schwyz

+41 41 819 60 18 medien.fsg@nationalmuseum.ch

Impressum

  • Gesamtleitung  Denise Tonella
  • Projektleitung Daniela Schwab
  • Ausstellungskuratorinnen und Konzept  Jacqueline Perifanakis, Daniela Schwab
  • Öffentlichkeitsarbeit und Marketing Karin Freitag-Masa (Leitung), Conny Lüönd
  • Bildung und Vermittlung  Isabelle Marcon Lindauer (Leitung), Laura Rompietti, Olivia Derzi
  • Szenografie & Technische Leitung  SKENO Kommunikation im Raum ° Szenografie, Mik Gruber
  • Ausstellungsgrafik  LDSGN Designstudio, Thomas Lehmann
  • Illustrationen  Claudia Blum Kabeljau, Zürich
  • Werbegrafik  Manu Beffa Graphic Design & Art Direction
  • Projektcontrolling  Sabrina Médioni
  • Ausstellungsaufbau  Roland Reichlin, Marc Hägeli, AF Abbruch & Forst AG, Makro Art AG, Marty Schreinerei GmbH, skyPixX GmbH, Touchwood GmbH, Utiger Maler AG
  • Konservierung und Objektmontage Elke Mürau (Leitung), Leonie Baumberger, Sarah Longrée, Jürg Mathis, Anna Jurt, Carolin Muschel, Ulrike Rothenhäusler, Alexandra Schorpp, Tino Zagermann
  • Leihwesen Laura Mosimann (Leitung), Claudio Stefanutto, Samira Tanner
  • Objektlogistik und -montage David Blazquez (Leitung), Christian Affentranger, Simon d’Hollosy, Reto Hegetschweiler, Aymeric Nager
  • Fotografie:  Jörg Brandt
  • Bildarchiv  Andrea Kunz, Fabian Müller
  • IT | Web  Alex Baur
  • Medienstationen  Alex Baur, Thomas Bucher, Ueli Heiniger, Pasquale Pollastro, Danilo Rüttimann, Tweaklab AG
  • Übersetzungen Marie-Claude Buch-Chalayer, Bill Gilonis, Marco Marcacci, Laurence Neuffer, Nigel Stephenson

Wir danken:
Silke Langenberg, Orkun Kasap, ETH Zürich
Walter Milan †


Leihgaben

  • Museum Augusta Raurica
  • Museum der Kulturen Basel
  • Ufficio dei beni culturali, Bellinzona
  • Defne Çetinkaya, Zürich

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